6. Rauhnacht: Verletzungen heilen
Die sechste Rauhnacht schenkt uns emotionale Heilung. Lerne, denen zu vergeben, die dich verletzt haben und löse alte Konflikte.
Nutze die sechste Rauhnacht, um inneren Frieden in deinen Beziehungen zu finden.
Die sechste Rauhnacht symbolisiert den Monat Juni und trägt bereits die erste Sommer-Energie mit sich. Und so, wie wir im Frühsommer wieder mehr Zeit im Freien verbringen und unseren Horizont erweitern, darfst du auch deinen Fokus ins Außen verlagern.
Nimm dir heute bewusst Zeit, um deine Beziehungen zu reflektieren. Frage dich, wie es um deine Verbindungen zu anderen Menschen steht. Nimm dabei auch die Qualität des Austauschs mit anderen in den Blick. Gibt es ungelöste Konflikte, alte Verletzungen oder Spannungen, die dich belasten? Vergiss nicht, bei diesen Gedanken die Liebe im Herzen zu tragen, die du gestern, in der fünften Rauhnacht, für dich geweckt hast.
Schaffe deinen Schutzraum
Das Eintauchen in konfliktbehaftete Beziehungen, gerade innerhalb der Familie, kann schmerzhaft sein. Achte daher heute im Laufe des Tages darauf, dass du deinen sicheren Hafen, deinen emotionalen Schutzraum, stärkst. Das kann passieren, indem du dich mit Menschen verbindest, von denen du weißt, dass sie rückhaltlos hinter dir stehen, etwa ein Telefonat mit der besten Freundin. Du kannst Zeit an deinem persönlichen Rückzugsort, daheim oder in der Natur verbringen, besonders viel mit deinen Haustieren kuscheln - was immer dir das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit in deinem Leben schenkt.
Dein Ritual
Für unser Ritual zur sechsten Rauhnacht benötigst du deinen Achat, Papier und Stifte sowie eine feuerfeste Schale und eine Feuerquelle, etwa eine Kerze.
Finde deine Mitte
Beginne deine Abendpraxis mit dem Anzünden der Kerze. Stelle sie neben eine Feuerschale und formuliere die Absicht, dass dieses Licht Frieden, Heilung und Harmonie in die Welt bringt. Nimm dir Zeit, dich zu zentrieren, indem du tief ein- und ausatmest. Falls du eine Schwere im Brustraum spürst, praktiziere leichtes Tapping, indem du sanft auf deinen Brustraum klopfst. Das kann angenehm die Anspannung etwas lösen und dich ausrichten auf die folgende Praxis.
Reflektiere deine Beziehungen
Vielleicht hast du dir bereits im Laufe des Tages Gedanken zu deinen Beziehungen gemacht. Nimm nun den Achat in deine Hände und rufe dir noch einmal die Beziehungen vor Augen, die dich besonders bewegen. Diejenigen, die dir viel zurückgeben, dich nähren und bereichern. Und auch diejenigen, die dich belasten, die dich traurig oder wütend machen. Spüre tief hinein, welche dieser Beziehungen noch Aufarbeitung benötigen, weil sie dir im momentanen Zustand keinen Frieden lassen.
Formuliere deine Gefühle
Um deine Gefühle in diesen Beziehungen greifbar zu machen, kannst du nun Papier und Stifte zur Hand nehmen, und Briefe an die jeweiligen Personen formulieren. Briefe, in denen du erklärst, was dich verletzt, welchen Austausch oder welche Erkenntnis du dir beim Gegenüber wünschst. Briefe, in denen du dich entschuldigst, für Verletzungen, die du anderen zugefügt hast. Aber auch Liebesbriefe, in denen du beschreibst, welche Bereicherung die Person für dein Leben darstellt.
Überlege dir bei den konfliktbehafteten Beziehungen, was es braucht, damit du vergeben kannst, bzw. damit dir vergeben werden kann. Diese Briefe, auch wenn sie nie abgeschickt werden, sollten keine Sammlung von Vorwürfen sein. Sie sollten mit Liebe im Herzen geschrieben werden, so schwer das auch im Einzelfall sein mag. Das Verzeihen - wie auch das Entschuldigen - sind Handlungen, die nicht in erster Linie das Gegenüber stärken, sondern dich selbst. Erlaube dir damit, loszulassen, dich von dem Ballast der Vergangenheit zu befreien.
Wenn die Gefühle für dich zu schmerzhaft werden, nimm deinen Achat zur Hand und ziehe dich gedanklich zurück in den geschützten Raum, den du heute für dich aufgebaut hast. Rufe dir all das in Erinnerung, was dich hält.
Frieden schließen
Wenn du deine Briefe geschrieben hast, kannst du deine Konflikte, deine Verletzungen, mit einer Meditation der Vergebung loslassen. Schließe dafür sanft deine Augen und finde eine bequeme Position. Lass dich von einem ruhigen Atemfluss begleiten, während du dich darauf einlässt, dich zu entspannen.
Nimm den Achat in deine Hände und spüre seine Präsenz. Fokussiere deine Aufmerksamkeit auf diesen Stein und erlaube seiner Energie, sich in dir auszubreiten. Spüre, wie seine sanften Schwingungen Ruhe und Sicherheit in deinem Wesen verankern.
Atme tief ein und aus. Mit jedem Atemzug fühle, wie sich in deinem Inneren ein Raum der Ruhe und des Friedens öffnet. Visualisiere, wie sich ein warmes, heilendes Licht in deinem Herzen ausbreitet.
Lasse nun jede Verletzung oder Enttäuschung, die du soeben formuliert hast, in dieses Licht eintauchen. Erlaube dir, den Gefühlen Raum zu geben, ohne sie zu bewerten oder festzuhalten. Spüre, wie sich mit jeder Ausatmung negative Emotionen in Liebe und Heilung wandeln.
Lass dich von deinem Atem in dem Loslass-Prozess begleiten. Sage innerlich oder laut Sätze der Vergebung, die dir in diesem Moment bedeutsam erscheinen: "Ich vergebe dir und mir für das, was passiert ist", "Ich lasse meinen Groll und meine negativen Gedanken los", "Ich sende Frieden und Liebe an uns alle."
Bleibe für einen Moment in dieser liebevollen Atmosphäre und fühle, wie das Loslassen dich innerlich befreit. Werde dir der Energie des Achats bewusst, der diese positive Energie in deinem Inneren verstärkt und dich schützend hält. Wenn du bereit bist, öffne behutsam wieder deine Augen und kehre in den Raum um dich herum zurück.
Schick deine Briefe auf die Reise
Je nachdem, wie du deine Briefe formuliert hast, mag es sich richtig anfühlen, diese tatsächlich an den Empfänger zu versenden. Vielleicht hast du einem guten Freund noch nie gesagt, wie sehr dich eure Freundschaft bereichert? Vielleicht magst du deiner Oma mitteilen, wie sehr sie dein Leben geprägt hat? Vielleicht kannst du deinen Geschwistern brieflich eher mitteilen, dass ihre Neckereien dich häufig verletzen?
Wenn du für die Konfrontation mit der anderen Person jedoch nicht bereit bist, kannst du die Briefe nun auch einfach in deiner Feuerschale verbrennen und deine Themen damit an das Universum übergeben. Der wichtige Aspekt des heutigen Rituals liegt darin, für dich zu innerem Frieden zu finden. Die Liebe zu dir selbst, deine Selbstachtung zu wahren und so weit in das Verzeihen zu gehen, dass du gut mit der jeweiligen Situation umgehen kannst.
Übergib deine Briefe daher nun dem Feuer und lasse noch einmal bewusst alle Emotionen dazu los, während sie langsam verbrennen.
Spüre die Geborgenheit
Beende das Ritual, indem du noch einmal deinen Achat in die Hände nimmst. Spüre, wie er dir weiterhin Heilung und Geborgenheit schenkt und diesen Raum für dich offen hält. Bewahre diese schützende Energie in deinem Stein auf und nimm ihn im nächsten Jahr immer zur Hand, wenn du unsicher bist oder dich alleine fühlst.
Die sechste Rauhnacht lädt dich dazu ein, deine Beziehungen zu betrachten und Konflikten mit Vergebung zu begegnen. Die Liebe zu dir selbst als Grundlage für die Bewertung deiner Beziehung zu anderen zu machen. Du bist es wert.
Rauhnächte-Mala
Passend zur heutigen Tagesqualität kannst du auch deine Mala um einen Abschnitt erweitern, der dir Geborgenheit und Sicherheit in deinen Beziehungen schenkt. Nachdem du in der 5. Rauhnacht den Abschnitt deiner Mala mit der Rosenquarzperle geknüpft hast, ergänzt du nun jede Seite um eine Rauchquarz-, eine Achat- und eine Selenitperle.
Wie zuvor befestigst du jede einzelne Perle mit einem einfachen Knoten, den du so nah wie möglich an die Perle heranschiebst und dann festziehst.